Penis im Politbüro?
In den letzten Monaten überstürzten sich die Anklagen wegen sexuellen Übergriffen in verschiedenen prominenten Bereichen. Es begann mit Fox-News Starmoderator Bill O’Reilly, kulminierte im allseits bekannten Fall von Harvey Weinstein (nebst anderen Hollywoodgrössen wie Kevin Spacey, Ben Affleck oder Danny Mastersen) und verästelte sich schliesslich weiter in die Politik. Letzte Woche trat der demokratische Senator und Ex-Komiker Al Franken wegen unsittlicher Berührungen zurück. Der republikanische Anwärter auf den Senatsposten von Alabama, Roy Moore, befindet sich trotz massiver Vorwürfe sexuellen Missbrauchs Minderjähriger noch im Wahlkampf – ohne die Absicht, zurück zu treten und mit Donald Trump als Supporter. Trump, der drohte, die vielen Frauen, die ihm sexuelle Übergriffe vorwarfen, schnurstracks einzuklagen nach einer allfälligen Wahl zum Präsidenten: ein weiteres Wahlversprechen, das er nicht in die Tat umgesetzt hat.
In Michigan kandidiert nun die Demokratin (und Frau) Dana Nessel für den Posten des General Attorney. Unter anderem mit einem Werbespot, der für Furore gesorgt hat und auf simple Art einen Grund für eine Frauenwahl gibt (Es reicht, die ersten 26 Sekunden des Spots zu sehen):
Auch wenn die Begründung sehr zugespitzt ist, liefert die Dana Nessel ein klares, einleuchtendes und (im Gegensatz zur SVP-Werbung) aufklärerisches Argument für eine Frauenwahl. Im Gegensatz zur SVP- und anderer stark emotionalisierender Werbung arbeitet Nessel mit Text/Schrift und nicht mit tendenziösen Bildern.
©Text: Michael Kathe