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Jojo Schulmeister «Schwarze Kunst»

Geboren 1983 und aufgewachsen im Süden Deutschlands, lebt Jojo Schulmeister seit 2005 in der Schweiz. Mit einem Herzschlag von 90 BPM fokussiert er sich auf Begegnungen und Geschichten, die ihn berühren. Seine Bilder sind befreit von jeglichen Regeln, sie sind real, Freestyle, echt, so wie das Leben. Jojo ist es egal, ob seine Bilder gefallen oder Applaus bekommen, sein einziges Ziel ist es,  die Geschichte richtig wiederzugeben und dass diese respektiert wird. Der stets höfliche und weltoffene Mr. Schulmeister stand mir für ein paar Fragen zur Verfügung.

Jojo Schulmeister

Was ist my BLACKBOOK?
Sprayer sammeln in ihren Blackbooks Skizzen, Zeichnungen und Fotos ihrer Werke, genau das gleiche mach‘ ich auch. Ich spraye halt nicht mit Farben, sondern mit Licht. my BLACKBOOK ist anders gesagt mein Portfolio, welches meine Geschichten und Arbeiten zeigt. Etwas sehr Persönliches. 

Wie kamst du zur Fotografie?
Ich habe, bevor ich in die Schweiz zog, eine Ausbildung zum Mediengestalter gemacht. Dabei hab‘ ich relativ schnell festgestellt, dass wirklich coole Plakate aus einer starken Typo oder einem hammer Bild bestehen. Da ich mit Schriften nicht so gut war, hab‘ ich halt angefangen zu fotografieren.

Deine Bilder stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Was fotografierst du am liebsten, was zeichnet deine Bildsprache aus?
Ich lege meinen Schwerpunkt auf Reportagen, am liebsten irgendetwas mit Action oder etwas aus dem realen Leben. Ich fotografiere das, was ich in meiner Welt, mit meinen Augen sehe. Das ist halt mehr Strasse als Hochglanz, aber das bin ich. Jeder Fotograf möchte seine eigene Bildsprache. Und an einer Sprache erkennt man ja auch, wo jemand herkommt. Man kann da natürlich viel lernen und weiterentwickeln, aber trotzdem redet man so.

Jojo-Schulmeister

Gibt es Dinge, welche du nicht fotografierst?
Alles was langweilig ist (lacht). Keine Herzchen-Hand vor dem Sonnenuntergang, keine Frauen auf Autos und nix, was jeden Tag tausend mal fotografiert wird. Ich hab‘ zum Beispiel drei Jahre in Zermatt gelebt und es hat mich nie angemacht, Fotos vom Matterhorn zu machen. Jeder fotografiert diesen Berg. Klar, der sieht auch echt krass aus. Aber das Bild gibt es einfach schon viel zu oft und das können andere besser als ich. Ich kann mir eine schöne Postkarte davon kaufen. 

Was für Bilder magst du persönlich? Was zeichnet ein gutes Bild aus?
Für mich muss ein Foto nicht unbedingt schön im klassischen Sinn sein. Es gibt viele Fotos, die echt krass aussehen. Mit aufwendig gesetztem Licht und super Posen und so. Aber mir persönlich fehlt dabei oft die Geschichte. Ich steh‘ auch nicht auf übertriebene Bildbearbeitung. Ein Bild soll ehrlich zu mir sein.

Jojo-Schulmeister

Warum fotografierst du schwarz-weiss?
Um den Fokus zu setzen und alles was ablenkt auszublenden. Gerade wenn ich eine Reportage mache, will ich ja z. B. nicht zwanghaft gucken, was im Hintergrund passiert. Mir geht es um den Moment und wie er auf mich wirkt. Und wenn da im Hintergrund dann einer im roten Pulli durchläuft, lenkt es auf dem Foto einfach zu sehr ab.

Aber der rote Pulli gehört auch zum Bild und war in diesem Moment auch da.
Ja, aber ein Foto guckst du auch mal ein paar Minuten an. Der Moment ist zack, vorbei. Da hast du den roten Pulli vielleicht gar nicht bemerkt, weil dich eben die Emotion in dem Moment so extrem gefesselt hat. Wahrscheinlich fokussiert unser Hirn in emotionalen Momenten ganz anders als sonst. Und da ich Emotionen zeigen will, kann ich dem Betrachter mit schwarz-weiss dabei helfen, sich darauf zu konzentrieren.

Jojo-Schulmeister

Was machst du aktuell und wo soll es mit der Fotografie hingehen?
Letztes Jahr habe ich mit sechs weiteren Fotografen ein Buch von unserer gemeinsamen Vietnam Reise gemacht. Mit dem Buch und einer Ausstellung unserer Bilder waren wir im November 2016 auf einer kleinen Tour (Hamburg – Berlin – Köln – Mannheim – München – Zürich).
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Danach war ich auf Lesbos in Griechenland 
(my-blackbook.ch/lesbos-insel-der-ungewissheit/) um mich persönlich und fotografisch mit der Flüchtlingsthematik auseinander zu setzen. Die ganze Sache beschäftigt mich immer noch und es sind bereits weitere Projekte geplant. 

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instagram.com/jojo_schulmeister

© Bilder: Jojo Schulmeister

© Yves Seiler

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