Branchenpersönlichkeiten bewerten 2018 und schauen ins 2019.
Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, mein 2018 war ein schnelles Jahr. Kaum die Enter-Taste gedrückt, ist es schon wieder vorbei. War es ein gutes Jahr? In vielen Belangen ja. Ich finde es war aber auch ein durchschnittliches Jahr. Ich habe selten so wenig Musik gekauft, die Politik ist trotz neuen Bundesrätinnen spurlos an mir vorbei gerauscht und in der Werbung hat mich nur wenig berührt.
Wie sehen das die Branchenpersönlichkeiten? Erfahren Sie mehr: 22 Personen haben sich die Zeit genommen und die Fragen beantwortet. Gerne präsentiere ich diese alphabetisch und für einmal ohne Gewichtung.
Schlupp Uwe – Mitgründer und Creative Director KSP Krieg Schlupp Partner
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Uwe Schlupp: KSP hat mehr Strategie, mehr Branding, mehr Content, mehr Social Media, mehr projektbezogene Arbeiten gemacht. Dafür weniger Klassik und weniger Kampagnen.
Was erwartest du von 2019?
So wird es wohl weitergehen mit kleinteiligeren und kurzfristigeren Projekten, also sehr abwechslungsreich.
Wie verbringst du die Festtage?
Mit allen meinen Lieben in Zürich, Düsseldorf und Arosa. Klingt etwas stressig, wird es aber nicht.
Seinige Tom – Partner & Creative Director von tbd.
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Tom Seinige: Für tbd. war 2018 ein fantastisches Jahr. Auch grössere Kunden schätzen zunehmend die Vorteile unseres flexiblen, skalierbaren Konzeptes. Das hat uns viele spannende und attraktive Aufgaben in unterschiedlichsten Bereichen gebracht.
Was erwartest du von 2019?
Der Trend Richtung flexibler co-creation, co-working, collaboration so wie wir ihn leben, wird sich weiter akzentuieren und sich neben den grossen, klassischen Luxusdampfern als valable Alternative etablieren.
Dazu wird „Voice“ zum grossen, neuen kreativen Tummelfeld werden. Da sind wir an ersten Arbeiten dran.
Wie verbringst du die Festtage?
Ein bisschen Familie, ein bisschen „bingen“ und ein paar spannende Projekte anschieben.
Stefan Bircher – Producer / Partner von Shining
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Stefan Bircher: Wir werden ein Umsatzplus bei gleichzeitig höheren Fixkosten schreiben. Wir schliessen damit stabil an die erfolgreichsten beiden Geschäftsjahre (2016 und 2017) seit der Gründung von Shining Pictures 2007 an.
Was erwartest du von 2019?
Wir haben uns Ende 2018 in Produktionsevaluationen erfolgreich behaupten können. Wir werden über Weihnachten/Neujahr Auftanken, um den Aufgaben, die im ersten Quartal 2019 bevorstehen, gerecht zu werden.
Auch 2018 blieb Auftragsfilm ein stabil wachsender Markt, dessen Potential, meiner Meinung nach, noch nicht ausgeschöpft, dessen Sättigung noch nicht erreicht wurde. Ein Markt mit zunehmend starker internationaler Konkurrenz, die auf den CH-Markt drängt. Beide Trends werden auch 2019 spürbar sein.
Wie verbringst du die Festtage?
Mit meiner Familie in der Schweiz.
Stibal Dominik – CEO / Inhaber Inhalt & Form
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Dominik Stibal: Das Geschäftsjahr 2018 war von vielen Veränderungen geprägt. Veränderungen, welche das Kundenportfolio aber auch das Kompetenzportfolio unserer Agentur betreffen. 2018 war ein Jahr, welches klar aufgezeigt hat, dass sich Agenturen und Agenturmodelle grundlegend ändern müssen. Mit dem 2017 lancierten Model „United Communications Agencies“ liegen wir goldrichtig.
Was erwartest du von 2019?
Die Beschleunigung in Richtung Marketing Automation und Personalization wird weiter zunehmen. Zukunft haben die Projekte, welche die Personalisierung über Online- und Offlinekanäle hinweg umfassen. Die Anfrage nach diesen Projekten werden zunehmen und dafür sind wir Bestens aufgestellt. Ich freue mich sehr mit unserem Agenturteam ins Jahr 2019 zu starten. Ganz nach unserem Motto „your success is our story“.
Wie verbringst du die Festtage?
Super klassisch: Als Heimwehbündner werde ich mit meiner Familie ein paar Tage in die Berge fahren. Dort Freunde und Familie treffen und den Laptop, das Tablet und das Handy zur Seite legen.
Ulmer Götz – Geschäftsführer / CD Art Jung von Matt AG
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Götz Ulmer: Für JvM war es ein sensationelles Jahr: wir wurden viermal als (Independent) Agency of the Year ausgezeichnet: in Cannes, beim LIA, bei den New York Festivals und bei den Lovies. Letzteres macht mich besonders stolz, weil es schließlich zeigt, daß wir in allen Kanälen Bestmarken setzen können.
Was erwartest du von 2019?
Wir werden umso überzeugter die Fahne der Unabhängigkeit hochhalten und zeigen,
daß nur Unabhängigkeit der beste Nährboden für Kreativität ist und eine andere Exzellenz in der Kommunikation hervorbringt.
Wie verbringst du die Festtage?
Mit den Vorsitzenden des weltweiten Fanclubs unseres Sohnes (der österreichischen Oma & Opa) in Hamburg unter dem selbstgesägten Baum die Augenringe wegsingen.
Volkart Michael – Gründer und Geschäftsführer Hinderling Volkart AG
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Michael Volkart: Wir starteten 2018 in unseren neuen Räumen im Schlotterbeck Areal. Das neue Office bringt viel Ruhe ins Team und schweisst uns noch stärker zusammen. Stark beschäftigt haben uns dieses Jahr langfristige Projekte wie die Website für Schweiz Tourismus oder die Mobile App für die Lufthansa Gruppe, aber auch kleine innovative Projekte wie die 50-jahre-hitparade.ch Website. Die Teams in Bern und Basel haben sich prächtig weiterentwickelt und geben uns spannende Impulse. Mit der neu gegründeten Unit HV Shift konnten wir Kunden eng in der digitalen Transformation ihres Geschäftsfeldes begleiten. Stark ausgebaut haben wir zudem unsere technischen Kompetenzen im Bereich CMS- und Backend Entwicklung.
Was erwartest du von 2019?
Wir starten bereits mit relativ vielen Projekt-Zusagen und spannenden New Business Anfragen ins neue Jahr. In der Zusammenarbeit freue ich mich auf unser neu erarbeitetes Project Model, das in den Projekt-Teams noch stärkere Energien und kreatives Potential freisetzen soll. Eine erneut starke Weiterentwicklung erwarte ich im Strategie-Bereich sowie in der technischen Umsetzung, wo sich laufend spannende neue Möglichkeiten eröffnen. Persönlich möchte ich meinen Fokus wieder stärker auf unser Team in Zürich setzen.
Wie verbringst du die Festtage?
Ich freue mich auf zwei ruhige Ferienwochen über Weihnachten und Neujahr. Wir bleiben zuhause, feiern mit der Familie und werden viel Zeit mit unseren Kids (2, 4 und 6 Jahre alt) verbringen. Bevor ich wieder mit der Arbeit beginne, ziehe ich mich wie jedes Jahr zwei Tage in die Berge zurück, lasse mich inspirieren und setze meinen persönlichen Fokus für das kommende Jahr.
Herzlich, Michi
Vorkoetter Uwe – Chefredakteur Horizont- Medien
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
So lala. Auf dem Medienmarkt hat es grosse Veränderungen gegeben: die Fusion von Tamedia und Goldbach, das Gemeinschaftsunternehmen von NZZ und AZ Medien, die Pleite der P … Alles unsere (Werbe-)Kunden, die in dieser Phase kommunikativ abgerüstet haben. Das haben wir zu spüren bekommen.
Was erwartest du von 2019?
Ein deutliches Plus. Weil die neuen Unternehmen jetzt aktiv sind, neue Marken aufbauen müssen. Und überhaupt: Was spricht dagegen, dass 2019 ein gutes Jahr wird? Allenfalls der Pessimismus. Weg damit.
Wie verbringst du die Festtage?
In der Familie. Zu Hause. Ruhig, entspannt. Und eine Prise Genuss darf gern dabei sein.
Walker Pius – Creative Director & Gründer Walker Agency
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Pius Walker: 2018 bot vieles, aber keine Konstanz. Während die Finanzwelt Verunsicherungen nicht ausstehen kann, ist dieser Zustand eine Einladung für Kreative und Visionäre aus dem Sumpf der Belanglosigkeit auszubrechen und Boden gutzumachen. Noch nie haben sich Märkte und Marken so effizient entwickeln lassen wie heute. Den Weckruf haben bisher allerdings nur die Wenigsten mitbekommen. Besonders in der Schweiz verstopft das wattige Gefühl des Wohlstands, leider noch zu oft unsere Gehörgänge.
Was erwartest du von 2019?
Der Weckruf wird lauter.
Wie verbringst du die Festtage?
Im Kreise meiner Familie.
Daniel Zuberbühler – Managing Partner & Founder
Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Daniel Zuberbühler: Wir haben unsere Ziele übertroffen – aber anders als geplant. Wir haben einige spannende Etats und neue Mitarbeiter dazugewonnen. Aber noch wichtiger: Unsere Gründungskunden sind immer noch zufriedene Kunden bei SiR MaRY. Auch dieses Jahr hat sich die Branche weiter massiv verändert und wird sich in den nächsten Jahren noch radikaler verändern. Wer weiss, welche klassischen Agenturen es in ein paar Jahren noch geben wird? Das spielt uns alles in die Karten.
Was erwartest du von 2019?
Ungehemmtes Wachstum: für SiR MaRY und persönlich mit einem weiteren Kind.
Wie verbringst du die Festtage?
Mit meiner Familie, dieses Jahr in der Schweiz. Mary Xmas!
©Yves Seiler