In Zeiten des Wandels überleben Unternehmen nur dann, wenn sie sich täglich neu erfinden und stets Lösungen entwickeln, welche ihren Kunden neue Möglichkeiten eröffnen. Darum lanciert Publicis Zürich als dritte Agentur des weltweiten Publicis Netzwerks – nach London und Sydney – «Drugstore». (mehr hier zu lesen)
Publicis CEO und aktueller Werber des Jahres, Curdin Janett, stand mir für ein paar Fragen zur Verfügung und erklärt was es genau mit Drugstore auf sich hat.
1. Herzliche Gratulation zur Gründung von Drugstore. Kannst du meinen Lesern in ein paar Worten erklären, um was es sich bei Drugstore handelt?
Es geht darum, Leute zusammenzubringen. Das Grundkonzept lässt sich am besten mit „where big meets small“ zusammenfassen. Start-ups und etablierte Firmen an einen Tisch zu bringen und daraus Produkte oder Services entstehen zu lassen. Speziell an unserem Angebot in der Schweiz ist, dass wir diese Innovationen auf einer gemeinsam erarbeiteten oder geschärften Markenpositionierung und dem daraus resultierenden Markenversprechen basieren. Unser erstes «Produkt» Brand to Product zielt in diese Richtung.
2. In London und Sydney gibt es bereits Drugstores; diese alle gehören zum Publicis-Netzwerk. Was für Erfahrungen konnte in diesen Ländern gesammelt werden?
Durchwegs positive. Das schönste dabei ist, dass sich der Fokus bei der Diskussion über Marken von der kurzfristigen Taktik hin zur tragfähigen Positionierung für eine erfolgreiche Zukunft verschiebt.
3. Wie profitiert Publicis von Drugstore? Die Gewinnung von Neukunden wird die oberste Priorität haben?
In erster Linie erhoffen wir uns ganz viel Input, der uns selber voranbringt und alte Denkmuster sprengt.
4. Ich sehe viele Chancen aber auch Gefahren. Zum Beispiel, dass ihr indirekt damit Publicis konkurrenziert. Ist das eine falsche Befürchtung?
Ja. Das Angebot erweitert und komplettiert unseren heutigen Tätigkeitsbereich. Da gibt es keine Überschneidungen.
5. Wie wird man ein «Hubber» und somit Partner im Gebilde?
Da verweise ich gerne ans Impact Hub. Damit wir uns hier nicht mit fremden Federn schmücken: Zur Entstehung des Impact Hubs in Zürich, welches nächste Woche am Sihlquai seine Pforten öffnet, haben wir nichts beigetragen. Dieses ist aus dem Zusammenschluss von Impact Hub und Colab entstanden und ganz viele gute Leute haben da ihr Engagement und viel Zeit investiert. Wir haben die Macher über ein Projekt kennengelernt und daraus ist die Idee eines gemeinsamen Angebotes entstanden. Aber bitte: Die Blumen für diese grossartige Initiative mitten in Zürich gehören Impact Hub und Colab. Und sie sind definitiv auch die richtige Adresse für Start-ups.
6. Ist Gebilde überhaupt das richtige Wort für Drugstore? Oder handelt es sich bei Drugstore um eine Firma?
Drugstore ist keine Firma und wird auch nie eine sein. Dies würde dem Grundkonzept «spontan die richtigen Leute zusammenbringen» komplett widersprechen. Das Projekt ist ja schon unter Mitwirkung ganz vieler Leute mit verschiedensten Kompetenzen entstanden: Unsere Strategie-Abteilung unter der Leitung von Ester Elices, die Personen von der digitalen Seite, die Beratung mit Simon Grasser wie auch die Kreation mit Wim Roelfs und seinem Team, sowie Beratung Projektleitung mit Matthias Koller und Sandro Loser. Nicht zu vergessen natürlich die Kollegen von Impact Hub und Colab. Gemeinsam wollen wir ein Angebot schaffen, welches flexibel die richtigen Leute an den Tisch bringt.
7. Drugstore geht bereits im September an den Start. Wie lange war die Vorlaufzeit?
Die Idee entstand im Februar und ist seither gereift.
8. Wie viel Zeit wirst du in Zukunft dem Drugstore widmen?
Gerne viel. Die ersten Reaktionen waren sehr positiv, wir stossen definitiv auf Interesse. Und wie gesagt: Es handelt sich dabei ja nicht um eine separate Firma, um die man sich jetzt kümmern muss – sondern um eine Erweiterung unserer Tätigkeit, die uns viele interessante Diskussionen ermöglicht.
9. Du hast die Zusammenarbeit mit Impact Hub Zürich gesucht. Warum ist dies der optimale Partner für euch?
Unser Angebot soll Marken-Know-how mit Entwicklungs-Know-how vereinen – da sind wir die richtige Kombination. Aber am Schluss entscheidet immer die menschliche Komponente: Wir durften da ganz einfach tolle Leute kennenlernen.
Foto Curdin Janett: www.jormamueller.com
© Yves Seiler