Der American Dream ist es bestimmt nicht, der Jack Salinger Wolfson (*1976) zu seiner Kunst anregt. Seine Bilder sind das Ergebnis eines bewegten Lebens in dem Amerika, das hinter dem hi-so-nice-to-meet-you-how-are-you-Gesicht steckt. Wo man entweder kriminell sein muss oder sich als kleiner Arbeiter in einer 70-Stunden-Woche abrackert, um ein sehr bescheidenes Leben führen zu können. Wo den Menschen beklemmende Moralvorstellungen im Nacken hocken. Wo zwischenmenschliche Beziehungen oft unpersönlich bleiben.
Wolfson’s Bilder sind allesamt selbstreferentiell. Sie zeigen eine existenzielle Auseinandersetzung mit dem Sein in einer Heimat, in der du ständig auf der Hut vor deinen Nächsten bist. Sanft scherzend bis bitter zynisch gibt Wolfson Gedanken und Erlebtes in seinen Sketches wieder. Seine bevorzugten Themen sind elementar: Gier und Mord, Religion, Hass, Liebe, Einsamkeit und Angst. Seine Bilder sprechen für sich, man versteht ihr Anliegen intuitiv. Man merkt, der Künstler hat einen natürlichen, direkten Zugang zu seinem Handwerk. Man spürt die Freude und Schaffenslust. Ob es die archaisch, naive Art, wie er seine Themen entfaltet oder die Authentizität ist, mit der Wolfson den Akt des Malens exzessiv praktiziert – die Bilder berühren den Betrachter.
Roh und schnell mit grellen bis dunklen Farben auf hartem Holz gemalt, strotzen seine Werke von Sensibilität, Kraft und Humor. Erst drei Jahre ist es her, seit Wolfson von Notizpapier auf grossformatiges Holz und Farbe umgestiegen ist und bereits jetzt ist er in zahlreichen privaten Sammlungen vertreten. Im Mai 2016 fand die Europa Tour Conversations On War Paint statt – Wolfson und Steven Leyba zeigten Live Paint Performances in England, Holland und Zürich, musikalisch begleitet von Georgie „The Dove“ Valentino. Von April bis Juni 2016 konnte Wolfson an der Gruppenausstellung We Are Art im Washington State Convention Center teilnehmen, welche von über 100’000 Besuchern gesehen wurde, unter anderem dem Amerikanischen Präsidenten. Von fünf ausgestellten Werken wurden zwei verkauft.
Wolfson über seine Kunst:
„If I was to describe my work I would call it „basic minimum“. I get my point across in a simple way……..the subject matter is sometimes very random and at other times over obvious……. it doesn’t really matter….live…..make something happen…….don’t be a dick……. have fun……add to the world instead of taking from it if you can…..that’s the basic philosophy behind my work. I paint because I must, its now a part of who I am. Painting my knowledge of the past…..in the now……as it gives way to future.“
Vernissage am 13. Oktober 2016, 18 bis 21 Uhr
Ausstellung bis 20. Oktober 2016