Auch Unsichtbares behindert
Immer mehr Menschen fallen aufgrund von psychischen Beeinträchtigungen aus dem Berufsleben und der Gesellschaft. Fast ein Drittel der Dossiers der Behindertenorganisation Pro Infirmis haben mittlerweile psychische Ursachen. Mit einem neuen Film des Regisseurs Alain Gsponer rückt Pro Infirmis in ihrer neuen Kampagne die psychische Behinderung in den Mittelpunkt. Der knapp zweiminütige Film zeigt einen Tag im Leben eines schwer depressiven Mannes, der kaum aus dem Bett kommt, sich in der Toilette einschliesst, um Kontakte zu vermeiden und die Küsse seiner Kinder nicht mehr spürt. Anders als körperliche Behinderungen sind psychische Beeinträchtigungen für Aussenstehende praktisch nicht zu erkennen. Eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung kann sich aber ebenso behindernd auf das Leben der Betroffenen und Angehörigen auswirken. Treten die Symptome anhaltend auf, können Folgen wie Arbeitslosigkeit sowie Verlust von Wohlstand und sozialen Kontakten eintreten. Menschen in dieser Lage bleibt die Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben meistens verwehrt. «Behinderung hat immer zwei Seiten. Einerseits die körperliche oder psychische Erkrankung und andererseits die passive Behinderung durch die Gesellschaft, welche Menschen mit Behinderung vom Leben ausschliesst», erklärt Mark Zumbühl, Leiter Kommunikation von Pro Infirmis.
Auch für den neuen Film unter dem Motto «Kommen Sie näher» konnten Jung von Matt/Limmat und Pro Infirmis den Schweizer Filmregisseur Alain Gsponer («Akte Grüninger», «Lila Lila», «Heidi») verpflichten. Der neue Film zeigt den Alltag eines erfolgreichen Arbeitnehmers und Familienvaters, der unter Depression leidet. Betroffene beschreiben immer wieder das Gefühl innerer Leere, als wären sie nur noch eine Hülle. Dieses Motiv nimmt der Film auf. Der Einsatz von Schauspieler Matthias Bernhold im Film ist kurz. Bis zum Schluss des Films ist lediglich eine täuschend echte Figur des Mannes zu sehen. Erst im Schlussbild treffen Schauspieler Bernhold und die Figur aufeinander. Es ist nicht der erste Spot, den Jung von Matt/Limmat zusammen mit Alain Gsponer für Pro Infirmis umsetzen. Die Filme «Bär» und «Mannequins» erreichen bald 30 Millionen Views auf YouTube. Trotz des schwierigen Themas soll auch der neueste Film die Menschen wieder zum Nachdenken und darüber Reden anregen.
Nebst dem Film auf YouTube und im Kino wird die Krankheit Depression auch klassisch im Print und online in verschiedensten Anwendungen zum Thema gemacht. Ausserdem führt Pro Infirmis in Zusammenarbeit mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel und 20 Minuten ab dem 3. Dezember 2014 eine Studie zum Thema psychische Erkrankungen durch (http://www.psyche.20minuten.ch). Die Resultate werden in Öffentlichkeitsarbeit parallel zur Kampagne eingeflochten. Die neue Kampagne von Pro Infirmis und die Thematik der psychischen Erkrankungen ist auch Gegenstand der Diskussionsrunde im «Club» auf Schweizer Fernsehen SRF 1 am Dienstag, 2. Dezember 2014 gewesen.
Verantwortlich bei Pro Infirmis:
Mark Zumbühl (Leiter Kommunikation & Mitglied der GL), Bettina Konetschnig (Kommunikationsberaterin, Social-Media-Verantwortliche)
Verantwortlich bei Jung von Matt/Limmat:
Alexander Jaggy (Executive Creative Direction), Samuel Wicki (Text), Lukas Frischknecht, Reto Oetterli, David Hanselmann (Art Direction), Amaru Eslava (Grafik), Marco Dettling, Roman Meister (Beratung), Sarida Bossoni (Agency Producer), Deborah Herzig (Art Buying), Alexander Gligorijevic, Nicole Hoppler, Julia Fischhaber (PR-Beratung), Pumpkin Films (Filmproduktion), Alain Gsponer (Regie), CFX Productions (Skulptur), Manna Horsting (Song), Sizzer Amsterdam (Musikproduktion), Hastings (Tonstudio), Konnex (Media)