Werbung darf alles, auch die Wahrheit erzählen.
Gute Werbung berührt Herzen, bricht mit Regeln, ist überraschend, pointiert, orientiert sich an den Bedürfnissen, verführt, ist gefühlvoll und weckt Emotionen.
In Amerika läuft gerade die skurrilste aller Werbe-Kampagnen, es läuft die Wahl zum nächsten Präsidenten. Im Ring stehen ein Clown, Narzisst und Rassist und auf der anderen Seite eine von vielen Amerikanern ungeliebte Person. Aktueller Höhepunkt (nein, nicht Trumps Grabscherei): Trump möchte bei Hillary einen Drogentest durchführen lassen.
Hillary Clinton soll nun also die erste US-Präsidentin werden. Warum aber mögen die Amis die Karriere-Frau nicht? Für die Gegner ist sie unecht, jeder Satz von ihr klinge, als ob ein Beraterteam ihn getes(x)tet hätte. Viele US-Bürger wollen aber einen Menschen, einen aus Fleisch und Blut – kein Diktiergerät. Trump wirkt zwar wie ein Trottel, wie ein echter Trottel und dies könnte reichen, um Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.
Die Yin und Yang Wahl haben sich die Amis selbst eingebrockt und es zeigt, wie zerrissen das einst so stolze Land ist. Eines ist klar: Trump als Präsident – kaum vorstellbar, nicht nur für Amerika, sondern auch für die ganze Welt.
Eine starke Frau, eine Frau, die für das moderne Amerika steht, möchte nun dem Horrorfilm ein Happyend verpassen. Die Gattin des amtierenden Präsidenten, Michelle Obama, setzt ein Zeichen und zwar in einem Werbespot, welcher alle oben genannten Attribute verbindet.
© Yves Seiler