Es sind fürchterliche, sexistische Sätze, die noch immer in Büros und Betrieben fallen und nun im Rahmen einer Kampagne auf provokante Weise in Innenstädte geholt werden – um aufzurütteln, zu verändern!
Das Ziel: Die Gesetzesinitiative „PetitionC190“ erfolgreich zu implementieren. Heute ist diese Kampagne, von Ursula Karven initiiert, von der Werbeagentur thjnk ausgedacht und dem Marktführer für Außenwerbung Ströer platziert, an den Start gegangen.
Die Initiative wurde im Juli 2021 auf der Veranstaltung „Frauen 100“ der PR-Agentur „Hell & Karrer” erstmals mit großer Unterstützung ihres Frauennetzwerks publik gemacht.
Idee der Kampagne von thjnk: Auf digitalen Billboards, die Ströer in allen großen deutschen Städten zur Verfügung stellt, sind zunächst Sätze zu erkennen, wie: „Die müsste nur mal wieder richtig durchgevögelt werden“ oder „Damit musst Du rechnen, wenn Du Minirock trägst“. Diese Zitate werden dann bis zur Unkenntlichkeit überschrieben – und zwar von Unterschriften. Echten Unterschriften von Menschen, die die „PetitionC190“ auf change.org unterstützen.
Hintergrund: Allein in Deutschland geben 63% der Frauen und auch 49% der Männer an, dass sie schon mal geschlechtsspezifische Übergriffe wahrgenommen haben oder selbst betroffen waren (Quelle: BMFSJ).
Ursula Karven hatte als Initiatorin die Petition gestartet, die unter anderem vorsieht, dass Opfer überall Zugang zu vertrauenswürdigen Hilfsangeboten bekommen, sowie Unterstützung in der Sanktion gegen Täter:innen. Innerhalb einer Woche hatten über 50.000 Unterstützer:innen unterschrieben. Die Unterschriften überreichte Ursula Karven der damaligen Bundesjustizministerin Christine Lambrecht. Erster Erfolg: Inzwischen ist die „PetitionC190“ Teil des Koalitionsvertrages.
Ursula Karven: „Die Koalition hat unsere Petition wahrgenommen, schriftlich fixiert und damit zu erkennen gegeben, dass ihnen unser Anliegen ernst ist. Das hat mich sehr gefreut. Noch mehr wird es mich freuen, wenn daraus jetzt ein konkretes Gesetz wird. Denn die Zeit der Lippenbekenntnisse muss endlich zu Ende gehen – jede Stimme zählt.“
thjnk-CEO Karen Heumann: „Arbeitsplätze sollten Orte der Entfaltung sein – keine Orte der Einschüchterung. Für uns bei thjnk ist es selbstverständlich, dass wir die PetitionC190 mit unserer Kampagne pro bono unterstützen, um dieses gesellschaftlich wichtige Thema voranzutreiben.“
Udo Müller, Gründer und Co-CEO von Ströer: „Wir setzen uns gegen Diskriminierung ein und fördern Aufklärungskampagnen wie die von ,PetitionC190’. Wir helfen, die Thematik sichtbar zu machen und die Menschen im öffentlichen Raum für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“
Mit der bundesweiten Zitat-Aktion für die „PetitionC190“ sollen noch mehr Unterschriften gesammelt werden und so der Druck auf die Bundesregierung nun noch weiter verstärkt werden. Es ist an der Zeit, dass aus der Absichtserklärung der Koalitionsvereinbarung Gesetz wird.