1. Sie haben soeben ein Buch veröffentlicht, welches den Namen Papperlapapa trägt. Warum lohnt es sich das Buch zu lesen? Um was geht es in diesem Buch? Das Buch ist eine Sammlung der spannendsten Blog-Beiträge und Kolumnen, die ich in den letzten drei Jahren für verschiedene Plattformen geschrieben habe, die meisten für den Mamablog von Tages-Anzeiger.ch/Newsnet. Das Feedback auf die Beiträge war enorm. Das Buch bietet tausendfach geprüften Lesestoff für Väter, Mütter und alle, die ihnen in die Quere kommen.
2. Sehen Sie sich eher als Ratgeber oder als Geschichtenerzähler?
Ich versuche einen schmerzfreien Blick auf Themen wie Taufe, Teilzeit oder Heirat zu werfen. Als Ratgeber sehe ich mich nicht. Ich habe weder ein Diplom als Kinderpsychologe noch als Arzt. Es gibt bereits tonnenweise Ratgeber auf dem Elternmarkt. Ich habe kein neues Rezept für Babybrei (aber eins für den Hebammencocktail). In meinem Buch gibt es ungewöhnliche Antworten auf Fragen. Warum man eine Frau heiraten soll, zum Beispiel. Oder warum so wenig Männer Teilzeit arbeiten.
3. Vater sein ist etwas wunderschönes, etwas was aber auch viel Arbeit mit sich bringt. Hat Sie das Vatersein verändert?
Ich gehe nur noch selten aus, bin häuslicher geworden. Und ja, es ist viel Arbeit. Aber eigene Kinder aufziehen ist einer der wenigen Jobs, bei denen der Sinn eingebaut ist. Ich habe mich noch nie gefragt, warum ich es mache.
4. Sie schreiben, Sie bloggen, Sie sind Unternehmer, Sie veröffentlichen ein Buch. Wann haben Sie Zeit für Ihre Vaterrolle? Wie interpretieren Sie diese? Ich gehe jeden Abend punkt 18 Uhr aus dem Büro, bin einen ganzen Tag pro Woche alleine mit den Kindern und jedes Wochenende zu Hause. Schreiben tu ich, wenn Frau und Kinder schlafen. Statt Fernsehen. Möglich ist das nur, weil wir bei Supertext ein super Team und drei Chefs sind. Ich interpretiere die Vaterrolle nicht, ich lebe sie einfach. Jeder Mann ist auf seine Art Vater. Wie man es genau macht, ist wahrscheinlich gar nicht so wichig. Wichtig ist nur, dass man es macht.
5. Bei Frauen müssen Sie unglaublich gut ankommen. Werden Ihre Texte (ich meine ausschliesslich jene für Mamablog) auch von Männern gelesen?
Der Mamablog ist einer der meistgelesenen Blogs der Schweiz überhaupt. Da sind viele Gesellschafts- und Lifestyle-Themen drin, die vom breiten Publikum gelesen werden. Die Rechweite der Plattform und das Feedback sind unglaublich. Schon mein erster Beitrag damals generierte mehr als 500 Kommentare. Einige Beiträge gehörten am Erscheinungstag zu meistgelesenen Artikeln auf Tages-Anzeiger online überhaupt.
6. Mit Supertext sind Sie sehr erfolgreich unterwegs. Wie sehen Ihre nächsten Ziele aus?
Wir haben letztes Jahr in Berlin unsere erste Filiale gegründet. Unsere Mission ist es die Welt von schlechten Texten zu befreien. Zunächst mal im ganzen deutschsprachigen Raum. Wir wollen die Nummer 1 unter den Übersetzungsbüros und Textagenturen werden. Und zwar nicht nur quantitativ. Wir suchen spannende Text-Projekte. So wie die Platzspitz-Reportage, die wir kürzlich für Newsnet ins Englische übersetzt haben. Oder die neue SWISS-Webseite, die wir getextet haben.
7. Warum heisst das Buch eigentlich Papperlapapa und nicht Superpapa?
Haha, Superpapa klingt auch super. Den Titel merk ich mir für das nächste Buch mit den nächsten 50 Beiträgen.
8. Schreiben Sie als «Chef vom Ganzen» noch aktiv für Ihre Kunden? Oder sind Sie mittlerweile voll in Management-Aufgaben eingebunden?
Wir beschäftigen 20 feste und mehr als 500 freie Mitarbeiter. Ich bin vom Texter zum Unternehmer mutiert. Und schreibe nur noch E-Mails und Offerten. Irgendwann nach der Startup-Phase begann mir das Schreiben zu fehlen. Der Mamablog kam damals wie gerufen.
9. Sie haben schon sehr viel erlebt und auch erreicht. Sie kennen aber auch die Schattenseiten und mussten einen Karriereknick hautnah erleben. Nun sind Sie wieder sehr aktiv. Muten Sie sich nicht zu viel zu? Das Auf und Ab gehört doch zu einem spannendes Leben. Ich sehe das Leben als Erlebnis. Niemand steigt freiwillig in eine Achterbahn, die immer geradeaus führt.