Supertext – Der Name ist Programm
Rinaldo Dieziger (39) ist der Chef vom Ganzen bei Supertext. Das ist seine Geschichte. Und die von Supertext.
Er wuchs als erstgeborener Sohn eines Gemeindepräsidenten auf, arbeitete am Fliessband einer Buchbinderei, verkaufte Raubkopien von Computerspielen, gründete eine illegale Radiostation, eine New-Wave-Band und wollte als Kind Astronaut, Sportreporter, Archäologe oder notfalls auch Gemeindepräsident werden. Nach der Wirtschaftsmatura brannte die Fantasie mit Dieziger durch und er stieg als Texter in die Werbebranche ein, wo er sich schnell die Karriereleiter hochschrieb.
Nach einem unschönen Karriereknick landete Dieziger 2005 als freier Texter beim Institut für Jungunternehmen in St. Gallen. Er schreibt sich zwecks Recherche für einen Businessplan-Workshop ein und infizierte sich mit dem Gründervirus. Erste Idee war ein Online-Shop mit Socken-Editor. Kunden konnten Socken gestalten, die von echten Grossmüttern gestrickt werden.
«Damals lieferte die Google-Suche nach Rinaldo Dieziger als erstes Resultat einen Eintrag im Cornelia-Strickforum.»
Die Suche nach strickenden Grossmüttern verlief jedoch genau so harzig wie der Versuch ein rentables Businessmodell zu finden. Obwohl Logo und erste Guerilla-Marketingaktionen mit strickenden Grosis auf Skipisten standen, brach Dieziger das Vorhaben ab. Er besann sich auf seine Kernkompetenz, ersetzte die Grossmütter mit Werbetextern und wechselte das Angebot im Online-Shop auf Text-Tuning-Dienstleistungen. Mit dem Textverband als Partner ging Supertext als erste Textagentur im Internet am 1. Februar 2006 live.
«Textdienstleistungen online buchen. So einfach wie eine Wohnung bei Airbnb. Oder eine Limousine bei Uber. Das war neu.» Und schlug ein. Mit dem eigens programmierten Bestell- und Auftragsbearbeitungssystem gehörte Supertext bereits ein Jahr später zu den Top 100 Technologie-Start-ups in Europa. Im Laufe der Jahre wurde das Angebot um ein Übersetzungsbüro mit mehr als 30 Sprachen erweitert. Im Juni 2011 zügelte Dieziger mit seinem Team vom Technopark Zürich in den Westcube, ein ehemaliges Bierdepot an der Hardturmstrasse 253. Und in diesem Sommer startete Supertext an der Dudenstasse in Berlin mit einer ersten Filiale die Internationalisierung.
Seit der Gründung haben sich über 2500 Firmenkunden bei Supertext eingeloggt. Sie bestellen und verwalten ihre Aufträge online und profitieren bezüglich Translation Memory, Termbank und Online-Workflow-Anbindungen von modernster Technologie.
Ein Team von 20 festen Mitarbeitern in Zürich und Berlin koordiniert die Arbeit von nun über 500 Textern, Korrektoren und Übersetzern für nationale und internationale Kunden aus allen Branchen. Supertext verarbeitet zwischen 900 und 1200 Aufträgen monatlich und gehört zu den 100 umsatzstärksten Sprachdienstleistern weltweit.
Supertext AG
Hardturmstrasse 253
8005 Zürich