Roger Rüegger (41) hat den Einstieg in die Kommunikationsbranche vergleichsweise früh als Texter in Angriff genommen und sich ab 1996 fast ausschliesslich auf digitale Kommunikation konzentriert. Nach Stationen in London und Deutschland arbeitete er 12 Jahre bei Y&R in Zürich, baute dort u.a. als CD, dann ECD und GL-Mitglied auch seine Kompetenz für Dialogmarketing und integrierte Kommunikation aus und wechselte per 2011 in vergleichbarer Funktion als Executive Creative Director zu Publicis. Seit 2014 ist er als Freelancer für Agenturen und Kunden im Einsatz, schreibt auf Deutsch und Englisch vermehrt über sein anderes Lieblingsthema und überlegt sich derzeit, wie strapazierfähig der Begriff «Pendler» ist. Für Seiler’s Werbeblog hat er es geschafft, aus 5’000 grossartigen Werbe-Ideen Rogers Best zusammenzustellen.
5 von mindestens 5‘000 grossartigen Werbe-Ideen, die mir geblieben sind:
Ich hatte in den Neunzigerjahren das grosse Glück, bei Leagas Delaney miterleben zu können, wie herausragende Werbung entsteht. Die Arbeit mit Sir Anthony Hopkins für die Barclays Bank ist dabei für mich eines der besten Beispiele überhaupt, dass man keine Angst vor im wahrsten Sinne des Wortes (really really) «big Ideas» haben darf – und sorgt bei mir auch heute noch zuverlässig für Gänsehaut:
Wundermans unvergleichlicher Steve Harrington zählt für mich zu den Personen, die den grössten Einfluss auf meine eigene Arbeitsweise bei Y&R hatten; die unter seiner Führung entstandene, fantastisch simple Idee für die englische AA, um bestehende Kunden nach mehrmaliger erfolgloser Erinnerung doch noch zum Abschluss eines Pannendienst-Abos zu bewegen, ist dabei so zwingend wie effizient ausgefallen: Ein personalisiertes Schild fürs Autostoppen mit dem Versprechen «something to get you home if you don’t restart your membership». http://www.adforum.com/creative-work/ad/player/19669
Seit mehr als zehn Jahren verwende ich diesen Spot in Vorträgen und Workshops, wenn es darum geht, das berühmte Kino im Kopf zu illustrieren. Und noch immer erwischt er auch mich mit seiner Magie:
Nachdem mich Mutter Natur offenbar mit den Geschmacksknospen eines Fünfjährigen ausgestattet hat, kann ich beim besten Willen wenig mit Alkohol anfangen, der sich nicht gerade im Innern eines Zuger Kirschstängelis befindet. Nichtsdestotrotz hat mich die Jim-Beam-Kampagne «Bold Choices» (gleichzeitig Willem Dafoes erster Einsatz für einen Werbetreibenden) aus dem Jahr 2011 dermassen fundamental abgeholt, dass ich bis zum heutigen Tag schwören könnte, StrawberryFrog habe damit garantiert mich und nur mich gemeint:
Eine wie gewohnt ganz grosse Idee von Grabarz & Partner für Ikea, und das in einem kleinen Format: Der «Bannår» zeigt ganz einfach hervorragend auf, welchen Mehrwert Interaktion für eine Marke schaffen kann.